Freitag, 29. August 2008

20er Jahre, aber sehr modern!

So lange genug habt ihr warten müssen, dafür jetzt ein Eintrag mit viel Inhalt. Coole Fotos und Videos und vieles mehr. Nur das "etwas andere" an meinem Austauschblog habe ich noch nicht gefunden. War wohl mehr so eine "Am-ersten-Tag-ist-alles-anders" Eingebung...

Als erstes folgendes Bild, bei dem man das Jahr der Aufnahme nicht wirklich erkennt (30.08.2008)...erinnert doch irgendwie brutal an 20er Jahre und Texte über die Roaring Twenties in Paris, reproduziert in deutschen Geschichtsbüchern:


dafür zeigt das nächste auf wunderschöne Art und Weise, wie konstrastreich diese Stadt ist: zwischen alt und neu, klassisch und modern, nostalgisch-französisch und kapitalistisch-amerikanisch und dadurch eigentlich ziemlich cool:

Und ein letztes Bild vielleicht noch, mitten in Montréal, eine Gruppe von Menschen, die ihre Religion mit den Passanten teilen möchte:


Dann waren wir während der Woche auf dem Turm des Olympiastadions Montréal (Sommerspiele 1976), von dem man eine gute aber jetzt auch nicht berauschende Aussicht hat, da das Stadion recht weit vom Stadtzentrum entfernt ist. Trotzdem zwei Bilder:


Nightlife:

Wir sehen in unserem Einführungsprogramm in knapp 14 Tagen gut 14 Bars und Clubs! Das ist mehr oder weniger Eine pro Nacht ;-) Zwei möchte ich hervorheben. Erstens Café Campus, eine Bar für fast ausschliesslich Studenten, in der fast ausschliesslich 80s und 90s gespielt wird, was erst komisch aber dann richtig witzig wird. Surreal irgendwie: 3.30 morgens in Montréal, französischsprachiges Nordamerika und aus den Boxen erschallt: 99 Luft-Ballons auf dem Weg zum Ho-ri-zont....


Wer das Lied im oberen Bild errät, dem bringe ich ne coole Kleinigkeit aus Montréal mit --> Kommentarfunktion benutzen, First Come, First Serve!

Der andere Club befindet sich im 44.Stock des zweithöchsten Gebäudes Montréal und man kann eigentlich die Bilder für sich sprechen lassen. Sehr cool und in Europa nur schwer vorstellbar (auch wenn es in HH das 21up gibt, is halt nur knapp die hälfte ;-)


So und jetzt noch zwei Tagesaktivitäten:

gestern waren wir Speeeedboat-Rafting. Was das ist:

Hier ist die Antwort.

Da alles und ich meine alles, komplett durchnässt wird, habe ich mich dazu entschieden, meine Kamera an Land zu lassen. Daher nur ein Foto vor dem Einsteigen:

Man kann es kaum beschreiben, aber das mein Kopf teilweise so nach hinten gedrückt wurde, dass ich am nächsten Tag verspannt war, zeigt einem dann doch die Wucht von Wasser!

So und heute last but not least: arbre-en-arbe oder tree-to-tree oder baum-zu-baum. Hochseilgarten aber mit Eigensicherung. Sehr cool, sehr anstrengend. Muskelkater am Dienstag, ich warte auf dich!


Und weil ich natürlich auch an euch gedacht habe, hier mein erster Videoblog bei 60 kmh und mit einer Hand an der Kamera...das unvollendete beaucoup am Ende spricht Bände (hey Wortwitz)





Das wars erstmal wieder, am Dienstag geht die Uni los..., dann vielleicht auch nicht mehr so viel verwöhntes-Kid-auf-Nordamerika-Fun-Reise-Einträge...aber nächsten Montag kommt Sibylle ja schon und dann gibts spätestens Bilder aus New York ;-)

Bis dann,

Marius

P.s.

Indian Summer on the rise?

Montag, 25. August 2008

Dégéneration et l'AEKI/IKEA

Salü mitenand...

zwei kurze Stories/Videos/Bilder:

1. Dégéneration

Wir haben heute im "Französisch/Quebecois/Region Quebec-Kennenlernintensiv-kurs" einen absoluten Ohrwurm gehört, den man sich auf jeden Fall "anschauen" sollte:
Das Ganze geht über die Geschichte Quebecs, ziemlich witzig und vor allem auf Quebecois, dem französichen Akzent Kanadas...Bei Problemen, ich kann nach stundenlanger und zermürbender Kleinarbeit mittlerweile fast jedes Wort...

Liveauftritt hier:




hier als Musikvideo mit englischen Subtitles



Text

P.s. Nachdem ich ja auch schon seit vier Jahren keinen Sprachunterricht/Schulunterricht mehr hatte, bin ich ziemlich begeistert von der Nutzung des Internets im Unterricht (YouTube, Übersetzungsmöglichkeiten, Google Maps für Geographie). Rieseneinsparungs-, Effizienz- und Effektivitätssteigerungen in deutschen Schulen wären möglich...Riesenmarkt eigentlich auch für das Web 2.0/3.0

P.p.s. Die Quebecois sind dem Englischen trotz der Zweisprachigkeit noch stärker abgeneigt als die Franzosen. Beispiel:

Englisch: Go shopping
Französisch: faire du shopping
Quebecois: magasiner

2. l'AEKI/IKEA


Also, irgendwas ist falsch...entweder die Fahnen oder die Beschriftung.... ;-)

Köttbullar in Kanada:


Bis dann und schöne Grüsse aus dem weiterhin spannenden Quebec,

Marius

Donnerstag, 21. August 2008

on parle le francais...?

Die Zeit vergeht so schnell: unglaublich!

Bin jetzt schon 2 Tage in meiner neuen Wohnung. Die Fakten:
  • 24 Wohnungen/Leute
  • (22 Franzosen, Belgier und Romains, 1 Spanier, der kein Französisch kann: Puta!)
  • 3 Stockwerke
  • 5 Kühlschränke
  • 1 Kühlraum
  • 1 Minute zur Uni
  • die Besitzerin: Claire, mindestens 80 aber anscheinend ganz cool.
  • Mein Zimmer: 211, Zweiter Stock
  • begehbarer Kleiderschrank, den ich noch nichtmal nutze (Sibylle verzweifelt)
  • grosses aber altes Zimmer, muss dringend zu IKEA (Deutschlandfahne hängt aber schon)
Bilder:
Partys:

Okay, Partys ist wahrscheinlich ziemlich selbsterklärend. Mit dem Mikrokosmos St.Gallen im Hinterkopf ist das Partyleben hier aber atemberaubend gross. Ich war in ner knappen Woche schon in 4 Bars/Clubs. Davon diese hier über den Dächern der Stadt und mit folgendem Ausblick:

Tagesaktivitäten:

Day on the Beach: Der Strand Montréals ist eher ne grössere Badi, ein künstlich angelegter See auf einer künstlich angelegten Insel zur EXPO 1967. Sehr touristisch und nicht wirklich schön. Cool war allerdings die Fahrt mit einem normalen Linienbus. Ich kannte die Strecke nämlich bereits vom Computerspielen. Wie ist das möglich? Relativ simpel, es ist die Formel 1 Strecke von Montréal, die der Bus durchfährt und dabei jede Schikane mitnimmt. Echt skurill irgendwie:




Dazu ein echter Schnappschuss von einem zu dicken (weil zu viel Fastfood) Eichhörnchen oder Murmeli...



Tam-Tams im Park: Jeden Sonntag geht Montréals Jugend in den Park Mont-Royal und macht Lärm. Leider habe ich vergessen die Trommeln aufzunehmen, die gibts dann nächstes Mal. Viel cooler ein vor der Polizei flüchtender Demonstrant, wie folgendes Bild dokumentiert:


Irgendwie tierische Züge das Ganze!

Zum Schluss muss noch gesagt werden, dass man die Nationalitäten der Austauschstudenten an bestimmten Episoden unweigerlich erkennt:

  1. Der Italiener Francesco vergisst seinen Admissions Letter und wird vom Zoll nur ins Land gelassen unter der Auflage bis um 15 Uhr am Folgetag den richtigen Letter zu bringen. Ansonsten, so wurde ihm unmissverständlich klargemacht, würde sein Nordamerikaaufenthalt sehr schnell in Handschellen enden.
  2. Alle Engländer sind nach dem Tag on the Beach völlig Rot, aber auch total stolz darauf. Ein Engländer zum Spanier: I really know the Spanish Culture, I've been to Benidorm and Magaluff on Mallorca.
  3. Deutsche und Schweizer sind immer pünktlich und völlig sauer über jegliche Verspätungen des Programms. Man muss doch organisieren können.
  4. Ein Amerikaner erzählt mir von einer Fitness Firma für die er arbeitet und fragt mich dann ob ich sie kennen würde. Als ich verneine: "You surely know us, we are really big in Slovenia!" Mmh ja, Wachstumsmarkt sag ich mal ;-)
Mehr fällt mir grad nicht ein...also à tout a l'heure

Marius

Dienstag, 19. August 2008

premier try

Gestern morgen noch am zürichsee s16 gefahren, dem muuuuhu des bähnli zu den gates E zugelost und mittlerweile mitten in Nordamerika, genauer gesagt Montréal...schon krass wie schnell das mit sonem Flugzeug geht. Flug war top, drei dunkelhäutige pfudis neben mir die entweder 8 Stunden Gameboy spielen oder sich schlagen oder beides. Auf jeden Fall angenehm.

Ich dann auch kräftig meine Kindergarten-Jugendzeit-Videogame-Skills rausgeholt, um im On-Board Tetris, Schiffe versenken, Raumschiffe abschiessen und (mit mehr Intellekt) Wer wird Millionär zu spielen. Irgendwie gings schon...

Dann in ein Backpackers Hotel... Irgendwie werde ich den Eindruck einfach nicht los, dass Budget-Hostels ihre Zeit damit verbringen extra Duschhähne zu demontieren oder Fliesen zu demontieren, damit es auch wirklich die Erwartungen erfüllt. Soviel Schäden können Gäste eigentlich kaum selber anrichten. Aber wahrscheinlich habe ich die Rechnung ohne zum ersten Mal in ihrem Leben betrunkene Amerikaner gemacht.

Heute morgen dann um 7 Uhr Frühstücken gegangen (notorischer Frühaufsteher oder Jetlag? und gleich ein paar Erfahrungen gesammelt. Zuerst die eindrücklichste.
Die Todesanzeigen in der Zeitung könnten auf eine völlig andere Einstellung zum Verhältnis von Leben und Tod zwischen Amerika und Europa hinweisen.
Während ja in Deutschland/Schweiz vor allem Trauer bekundet und der Tod betrauert wird, steht in Nordamerika anscheinend das Leben des Verstorbenen im Mittelpunkt. Die Todesanzeigen sind dabei sehr persönlich geschrieben, für europäische Verhältnisse beinahe grotesk. Beispiel gefällig: "As his lung disease advanced he decided to exchange the stairs of a large house for the elevator of a condominium (Wohnung), but continued as editor of the local rhododendron society's newsletter through 2006."
(Link)

Jetzt schon Schlüsse daraus über eine andere Lebensmentalität zu ziehen ist vielleicht verfrüht, interessant ist es allemal.

Zweitens: die Autos haben vorne keine Nummernschilder, was das Auge irgendwie stört, wenn man das seit 20 Jahren gewöhnt ist.



Drittens: Marketingtechnisch interessant werden die Preise stets ohne MwSt angegeben, Kopfrechnen ist gefragt. Vielleicht wäre es ja ein Mittel, um in Deutschland kurzfristig den Konsum anzukurbeln. Auch wenn sich sicher jeder Verbraucherverband im imaginären Grabe umdrehen würde.

Viertens: Die Menschen gehen schneller. In der Schweiz überhole ich die meisten, hier überholen mich fast alle. Vielleicht liegts aber auch an der Schweiz ;-)

Das wars für den ersten Tag, vielleicht schaffe ich es ja diesen Blog mit lustigen Episoden von der anderen Seite des grossen Teichs am Leben zu erhalten.

Bis dann,

Marius