Freitag, 31. Oktober 2008

Brk Trip 2: sending shivers down my spine

Was jetzt folgt, ist gewagt. Ich weiss nicht, ob man das machen darf, aber es passt so gut zur Überschrift. Im Folgenden die Beschreibung von drei Ereignissen: ein bewegend negatives, ein bewegend positives und ein bewegend witziges.

1) Holocaust-Museum Washington

Beginnen wir mit dem bewegend Negativen. Ich habe in Washington das US Holocaust Museum angeschaut und selten so ein gut gemachtes und berührendes Museum gesehen. Zum Einen berührte mich die Nähe (es gibt reale Eisenbahnwaggons, Gaskammer etc.) mit der man das Geschehen nachvollziehen konnte. Als Deutscher inmitten staunender Amerikaner Originaldokumente (Endlösung) zu sehen, lässt einen durchaus erschaudern.

Zum Anderen hat mich aber auch die Einordnung in einen Menschheitskontext beeindruckt ("wenn so etwas noch einmal passiert, dann geht die Menschheit unter"), aber auch die kritische Selbstreflektion der USA, die in 2 Räumen detailliert ihr eigenes "Wegschauen" beschreiben. Stark!

Auch wenn das nicht heisst, dass ein Krieg (z.b. im Irak) gerechtfertigt ist, so hilft es doch auch Stimmen zu verstehen, die die Rolle der USA als Weltpolizei rechtfertigen. Die Lehre Nummer Eins der Amerikaner aus dem Versagen in den 30ern scheint wirklich ein: "Never again und koste es, was es wolle" zu sein.

Zum Schluss zwei Zitate, die mich unglaublich beeindruckt haben und die Empfehlung, sich in Washington unbedingt dieses Museum anzusehen:

Zitat 1:

We are the shoes, we are the last witnesses.
We are shoes from grandchildren and grandfathers
From Prague, Paris and Amsterdam,
And because we are only made of fabric and leather
And not of blood and flesh,
Each one of us avoided the hellfire
– Moshe Szulsztein, Yiddish Poet


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Zitat 2:
"In Germany, they came first for the Communists,
And I didn’t speak up because I wasn’t a Communist;
And then they came for the trade unionists,
And I didn’t speak up because I wasn’t a trade unionist;
And then they came for the Jews,
And I didn’t speak up because I wasn’t a Jew;
And then . . . they came for me . . .
And by that time there was no one left to speak up."

Pastor Martin Niemöller
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2) NBA Season Opening Boston Celtics - Cleveland Cavaliers
Für manche völlig unverständlich, für mich das klare Highlight der Reise. Das Basketballspiel zwischen dem amtierenden Meister Boston Celtics und den Cleveland Cavaliers.

Eine einmalige Erfahrung, vor allem da es die Saisoneröffnung war, bei der vor dem Spiel das Banner mit der Aufschrift "World Champion 2008 Boston Celtics" gehisst wird. Unglaubliche Gänsehaut, aber seht selber:



Das Singen der Nationalhymne darf natürlich auch nicht fehlen:



Dazu das obligatorische Noise-O-Meter:



Eins können die Amerikaner halt schon, Show zum Beispiel.

3) Racoon in Harlem

In New York habe ich in Harlem im Hostel gewohnt. Oft werde ich gefragt, ob das denn nicht komisch sei, wo sonst nur Schwarze da sind. Dazu fiel mir nur auf, dass man sich ja selbst nicht sieht, sondern nur Afro-Amerikaner. Erst wenn man einen anderen Weissen inmitten der Afroamerikaner sieht, wird einem klar, dass hier irgendwas anders ist. Anyways, ich verlasse einen Park in Harlem als mir plötzlich ein völlig hysterisch schreiendes Mädchen entgegenläuft. Ich frage sie, was denn los sei. Da zeigt sie mir einen "Racoon":


Haha scary! Ein Waschbär mitten in New York. Sie erzählt mir noch irgendwas von Tollwut und so weiter...naja, so schlimm wirds schon nich sein. Das Erlebnis und den Kick hatte sie trotzdem.

Soviel zu sending shivers down my spine,

Bis dann Marius

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